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Stadt, Land, Fluss: Sénégal stellt sich vor

  • Autorenbild: Jana Schmitt
    Jana Schmitt
  • 8. Aug. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Aug. 2019

Bevor es für mich am 8. September endlich in den Flieger geht, möchte ich Euch heute zunächst mein Zielland Sénégal, meine zukünftige Heimatstadt Thiès und meine Projektstelle im Collège etwas genauer vorstellen!


Der Sénégal liegt im Westen Afrikas am Atlantik und grenzt an Mauretanien (Norden), Mali (Osten), Guinea und Guinea-Bissau (Süden). Zudem erstreckt sich der kleine englischsprachige Binnenstaat Gambia im Südosten Sénégals. Mit Ausläufern der Sahara im Norden, dem Beginn des tropischen Feuchtwaldes im Süden und Klimaphänomenen wie dem westafrikanischen Monsun herrscht ein markanter Wechsel zwischen Regen- (Juli bis November) und Trockenzeit (Dezember bis Juni); die Temperaturen liegen zwischen 22 und 27 °C im Winter an der Küste und können am Ende der Trockenzeit im Landesinneren durchaus auf über 40 °C ansteigen.


Bedingt durch die Kolonalisierung Sénegals im 19. Jahrhundert ist die Amtssprache bis heute Französisch und wird in staatlichen Institutionen wie in Schulen, im Parlament und in Gerichten gesprochen, aber auch in Film und Literatur. Untereinander sprechen die Sénégalesen jedoch vorrangig ihre lokalen Dialekte und Stammessprachen. Davon gibt es im multilingualen Land über 40, die meistgesprochene ist Wolof, die für 50% der Bevölkerung Muttersprache ist.

Insgesamt zählt das westafrikanische Land 15,26 Millionen Einwohner und verzeichnet jährlich ein Bevölkerungswachstum von 3%. Die Lebenserwartung beträgt 64,8 Jahre, 42% der Senegalesen und Senegalesinnen sind unter 15 Jahren alt und machen den Senegal zu einem sehr jungen Land. Die Armutsquote beträgt ca. 33,3% und erfasst all diejenigen, die unter 1,25 $ pro Tag zum Leben zur Verfügung haben. Die Bevölkerung bekennt sich in ihrer Mehrheit zum Islam (rund 90%, Tidschani und Muriden); daneben gibt es jedoch auch einige traditionelle und spirituelle Religionen und 6% Christen, von denen viele in der größten Diözese und christlichen Hochburg in Thiès leben. Dieses Ungleichgewicht und die Vormachtstellung des Islams gleicht die katholische Kirche durch Ihren Einfluss im öffentlichen Bereich (Schulen, Infrastruktur, ...) aus, was dazu führt, dass Christen und Muslime im ganzen Land weitesgehend friedlich zusammenleben und viele religiöse Feste sogar gemeinsam feiern.


Die Republik Senegal ist eine präsidentielle Demokratie, an deren Spitze der direkt gewählte Präsident (aktuell: Macky Sall) steht. Seit 2008 ist das Land - ähnlich wie in Frankreich - in 14 Regionen (régions) gegliedert, die ihrerseits in insgesamt 45 Départements unterteilt sind. Deutschland und Senegal pflegen einen freundschaftlichen politischen Austausch, vorallem seit der beidseitigen Beteiligung an der 2017 initiierten Initiative "Compact With Africa". Diese hat es sich zum Ziel gesetzt die wirtschaftliche Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen zu fördern.


Präsident Macky Sall (vorne)


Thiès


In Thiès, der Hauptstadt des gleichnamigen Départements und Sitz des 1969 gegründeten katholischen Bistums, leben derzeit rund 320.000 Menschen. Die Stadt wurde 1863 während der Kolonialzeit von den französischen Besatzern als Fort angelegt und verbindet heute - rund eine Stunde von Dakar entfernt - die Hauptstadt mit dem Landesinneren. Sie beherbergt die Kathedrale St. Anne (Bild), eine Universität/ polytechnische Hochschule, ein Museum und eines der

ältesten noch betriebenen Kinos des Senegal. Bekannt ist Thiès unter anderem für seine Teppichindustrie, aber auch für den Abbau und Export von Aluminium- Phosphat. In der Region werden überwiegend Reis, Maniok, Erdnüsse, Hirse und Früchte angebaut.


katholische Kathedrale St. Anne in Thiès

Meine Arbeitsstelle wird das Collège St. Gabriel in Thiès sein. Hier werde ich die Deutschlehrer bei ihrer Arbeit unterstützen, sowie eigene Klassen übernehmen. Darüber hinaus plane ich, eine Deutsch AG am Nachmittag sowie Nachhilfestunden anzubieten, an denen SchülerInnen teilnehmen können, die entweder Probleme haben oder über den regulären Unterrichtsstoff hinaus lernen wollen.

Die Kinder werden hier mit 6 Jahren in die École Élementaire (Grundschule) eingeschult und wechseln nach der 6. Klasse ins Collège (Hauptschule/Mittelschule), das sie nach vier Jahren abschließen. Das heißt meine SchülerInnen werden im Durchschnitt zwischen 12 und 17 Jahren alt sein. Danach ist die offizielle Schulpflicht beendet. Wer sehr gute Noten und die nötigen Mittel hat, besucht im Anschluss das 3-jährige Lycée (Gymnasium), das mit dem Abitur abschließt.


Ich hoffe Ihr konntet einen kleinen Einblick und eine erste Vorstellung davon bekommen, wo und wie ich das kommende Jahr verbringen werde. Ich melde mich bald wieder!


Ba suba ak jam, Jana

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